35.
Margarithæ Goltziæ Aviæ Maternæ Tumulus

Nun jhr die Seelen noth/ nun jhr im dritten brand
Hab't Ewre Stadt beweynt: nun euch deß Himmels zeichen/
Der Erden fall/ erschreckt: nun jhr der Kinder leichen
Die Augen zu gedruckt/ mit schier erstarr'ter hand.
Nun was Euch lieb/ dahin! nun das betrübte Land
In flamm' vnd aschen fällt: Nun alle trew sol weichen:
Nun Tugend selber stirb't; muß Ew'r gesicht erbleichen/
Vnd man scharr't ewren Leib/ in/ von Blutt/ rotten sand.
Ihr O betrübte Fraw'/ Ihr bringt ewr greises haar.
Nach tausendfachem Todt auff die beschwer'te baar.
Vnd sucht die ware Ruh/ die Iesus vnß erworben.
Ach/ klag ich euch noch jtzt? da fiel ewr leben hin:
Alß Freund vnd Lust verging/ alß ich geschieden bin.
Ihr seidt dem Land auch nicht/ das Land ist euch gestorben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 35. Margarithæ Goltziæ Aviæ Maternæ Tumulus. 35. Margarithæ Goltziæ Aviæ Maternæ Tumulus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1AEF-D