52.
Auff den Sontag deß vor vns sorgenden Schöpffers/ oder XV. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 6.

Weg Welt! weg traurig seyn/ weg Teufel/ Fleisch vnd Zagen/
Weg Eitelkeit vnd Furcht/ weg was mich offt so krenckt!
Mein Vater/ der auff Graß vnd wilde Thiere denckt/
Der wird mir was ich darff zu keiner Zeit versagen.
Der vor die Vögel sorgt/ wird ja mehr Kummer tragen
Vor mich sein Ebenbild/ der mir diß Leben schenckt/
[215]
Wird/ was zu leben noth/ vnd der mich speis't vnd tränckt
Wird meiner Blöß ein Kleid ja nimmermehr abschlagen.
Drumb weg! was irrdisch ist! wer stets nach Erden tracht
Vnd nur den Mammon ehrt/ mag forthin Tag vnd Nacht
Sich kümmern wie er mög ein Ehl' ihm selbst zusetzen.
Laßt Erd vnd Welt vergehn! wenn mir der Himmel bleibt:
Das Schloß der Ewigkeit! das Gott mir selbst verschreibt:
So bin ich ewig-reich! vnd ewig groß zu schätzen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 52. Auff den Sontag deß vor vns sorgenden Schöpffers. 52. Auff den Sontag deß vor vns sorgenden Schöpffers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-195C-0