An einẽ seiner Bekanten/ welcher sich in vnzeitige Ehe eingelassen

Daß du mein Pœte nun die Musen pflegst zu hassen
Durch Weiber List verführt; auch aller Einsamkeit/
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Vnd Keuschheit abgesagt/ im Lentzen deiner Zeit
Vnd dich durch schnöde Lust/ vñ Gelt bethören lassen;
Meinst Du sey wolgethan/ ja daß auff allen Gassen/
Ein jeder nur von dir vnd deinem Glücke schreyt;
Schaw daß dirs nicht zu bald von Hertzen werde Leid/
Daß dein verblender Geist/ sich jtzt so läst anfassen.
Was deucht dich/ wenn hernach dir deine Braut vorsingt/
Das diß Ihr Teller sey/ der auff dem Tische klingt;
Wenn nicht ihr Tahler wer/ so must du Hunger sterben/
Wie wird dir seyn zu Mut? du meinst wie möchts geschehn?
Sie liebt mich viel zu sehr/ sonst pflegets so zu gehn/
Wenn nicht ein Ehman kan sein eigen Brod erwerben.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. [Lissaer Sonnette]. An eine seiner Bekanten. An eine seiner Bekanten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1931-E