[106] 5.

O stillen Fleißes rührend schöner Reigen,
Wenn zarte Frauen hier mit schweren Lasten
Hinan, hinab die Inseltreppe hasten,
Wie ab und auf am Bronn die Eimer steigen!
Der Hochsinn ging in Dienstbarkeit sich neigen,
Thatkraft und Schwäche sich so hold umfaßten,
Herkulisch Tagwerk übend ohne Rasten
Und magdlich fromm es bergend tief in Schweigen.
Sinnvoll, ihr Frauen, sprecht ihr's aus im Kleide:
Des Hauptes schwarze Hülle sagt von Leide,
Das euch in Dunkelheit die Tage spinnen;
Doch fürstlich schwebt der Fuß hinan die Treppe
Im schönverbrämten Roth der Purpurschleppe:
Demüth'ge Mägde, hohe Königinnen!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. Gedichte. In der Veranda. Sonette. Aus Helgoland. Erster Cyklus. 5. [O stillen Fleißes rührend schöner Reigen]. 5. [O stillen Fleißes rührend schöner Reigen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0E2A-6