[117] Zweiter Cyklus
Nachklänge


1.

Oed' ist dieß Eiland, baumlos, windversengt,
Die starre Burg und Warte der Orkane;
Bleifarbig um die morschen Zinnen hängt
Das Nordgewölk, wie eine graue Fahne.
Lenzschwalbe flieht, aus ihrem Nest verdrängt,
Der tolle Bube Sturm warf's vom Altane,
Er brach die jungen Wipfel und versprengt
Zerpflückte Blumen überm Ozeane
Wild ist dieß Meer, unwirthbar, unbezwinglich,
Schiffsrümpfe schwanken auf dem unruhvollen,
Mastlos und schwarz, gleich fortgeschwemmten Särgen;
Es rauscht empor, wie Wände undurchdringlich,
Als dunkler Vorhang muß die Woge rollen,
Der Tiefen Grauenvollstes zu verbergen.

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TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. Gedichte. In der Veranda. Sonette. Aus Helgoland. Zweiter Cyklus. 1. [Oed' ist dieß Eiland, baumlos, windversengt]. 1. [Oed' ist dieß Eiland, baumlos, windversengt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0D44-1