[11] Der Besuch
Oft des Tags und oft des Abends
Wall' ich an das Ziel der Sehnsucht,
Aus der Stadt durchtobten Straßen
In der Vorstadt still're Welt.
Ueber unsres Stromes Brücke
Zieh' ich hin mit raschem Schritte,
Wie ein Geist so still und schweigsam
Durch den lärmend lauten Schwarm.
Und dann rechts? – ach nein, zur Linken!
Seht, kaum weiß ich mehr es selber;
Dann grad fort? – ach nein, zur Rechten,
Um die Ecke rasch gewandt!
Seltsam! – ging ich nie doch irre
Auf der schönen heil'gen Wallfahrt;
Dennoch, Freunde, kann ich nimmer
Künden euch den Weg dahin.
Kann kein Häuschen an der Straße
Zeichnen euch mit sichern Händen.
Also kennt man wohl die Sterne,
Aber nicht den Weg dahin!