[134] Moderne Panacee

1855.


»Eripuit coelo fulmen, sceptrumque tyrannis.«


Es geht durchs All ein unerhörtes Wettern,
Der Blitz umzüngelt den gehäuften Zunder;
Wie fallen sie so schnell aufs Knie jetzunder,
Wie flink bekreuzen Basen sich und Vettern!
Des Schlags gewärtig, der den Erdenplunder
In Lüfte sprenge, winseln sie nach Rettern,
Nachstammelnd des Vorbeters heil'gen Blättern;
Er ist ihr Paraklet, ihr Hort, ihr Wunder!
Mir wär's ein Größrer, der in den Gewittern,
Ein andrer Franklin, mit gefeiter Spitze
Zur Zinne klömm', indeß sie unten zittern;
Auf daß er, wie das Zepter den Tyrannen,
Dem Himmel auch entwinde seine Blitze,
Bis sie am eh'rnen Stab machtlos zerrannen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. Gedichte. In der Veranda. Sonette. Moderne Panacee. Moderne Panacee. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0CC8-1