70. Frau von Bonikau

Als die Frau von Bonikau in Sachsen einmal im Kindbett lag und allein war, kam ein klein Weibchen zu ihr: sie bäte sie zu erlauben, daß sie eine Hochzeit in ihrer Kammer halten möchte, sie wollte sich wohl in acht nehmen, daß niemand als sie dabei sein würde. Als die Frau von Bonikau eingewilligt, kam einsmals eine große Gesellschaft von den Erdmännchen und Weibchen in die Kammer. Man brachte ein klein Tischchen und deckte es, setzte viel Schüsseln darauf, und die ganze Gesellschaft und Hochzeit setzte sich an die Tafel. Als sie in vollem Essen waren, kommt eins von den kleinen Weibchen gelaufen und ruft mit lauter Stimme:


»Gott Lob und Dank, wir sind aus großer Not,
denn die alte Schump ist tot.«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Erster Band. 70. Frau von Bonikau. 70. Frau von Bonikau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0940-B