490. Der Knoblauchskönig

Kaiser Heinrich IV. entbot den Sachsen, wo sie seinen Sohn zum König wähleten, wolle er nimmermehr ziehen in Sachsenland. Aber die Leute hatten keine Lust, und sprach Otto von der Weser: »Ich habe je in der Welt sagen hören, von einer bösen Kuh kommt kein gut Kalb.« Und sie koren zum Gegenkönig Herzog Herrmann von Lothringen (Luxemburg), der ward vom Mainzer Bischof geweihet, und setzten ihn auf die Burg Eisleben, da der Knoblauch wächset. Die Kaiserlichen nannten ihn zum Spott Knoblauchskönig oder König Knoblauch, und er kam nie zur Macht, sondern wurde nachher auf einer Burg erschlagen, wohin er geflohen war. Da sagte man abermals: »König Knoblauch ist tot!«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Zweiter Band. 490. Der Knoblauchskönig. 490. Der Knoblauchskönig. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-00D0-4