121. Der Salzknecht in Pommern

In Pommern hatte ein Salzknecht ein altes Weib, das eine Zauberin war, bei dem er nicht gern bliebe, und darum einsmals vorgab, er wolle nach Hessen in seine Heimat wandern, allda seine Freunde zu besuchen. Weil sie aber besorgte, er würde nicht wiederkommen, wollte sie ihn nicht weglassen, nichtsdestoweniger reiste er fort. Wie er nun etliche Tage zurückgelegt, kommt hinter ihm auf dem Weg ein schwarzer Bock, schlupft ihm zwischen die Beine, erhebt und führt ihn wieder zurück, und zwar nicht über die Landwege, sondern geradezu durch dick und dünn, durch Feld und Wald, über Wasser und Land, und setzt ihn in wenig Stunden vor dem Tor nieder, in Angst, Zittern, Schweiß und Ohnmacht. Das Weib aber heißt ihn mit höhnischen Worten willkommen und spricht: »Schau! Bist du wieder da? So soll man dich lehren daheim bleiben!« Hierauf tat sie ihm andere Kleider an und gab ihm zu essen, daß er wieder zu sich selbst käme.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Erster Band. 121. Der Salzknecht in Pommern. 121. Der Salzknecht in Pommern. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-FF7A-B