In das Stammbuch der Tochter eines Schulfreundes
Einst auf denselben Bänken
Saßen dein Vater und ich,
Des Guten und Schönen zu denken,
Der Vorsatz uns nimmer entwich.
Und daß wirs nicht gänzlich verfehlten,
Zeigte die Zeit, die verstrich,
All, was wir schufen und wählten,
Und jeder läßt sterbend nach sich:
Die Kinder voll Anmut und Sitten –
Neid, weißt du es anders, so sprich! –
Ich Sapphon und Melitten,
Dein Vater, o Liebliche, dich.
F. Grillparzer.
(am 7. Februar 1841)