GEZEITEN

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[Wenn dich meine wünsche umschwärmen]

Wenn dich meine wünsche umschwärmen
Mein leidender hauch dich umschwimmt –
Ein tasten und hungern und härmen:
So scheint es im tag der verglimmt
Als dränge ein rauher umschlinger
Den jugendlich biegsamen baum ·
Als glitten erkaltete finger
Auf wangen von sonnigem flaum.
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Doch schliessen die schatten sich dichter
So lenkt der gedanke dich zart.
Dann gelten die klänge und lichter ·
Dann ist uns auf unserer fahrt:
Es schüttle die nacht ihre locken
Wo wirbel von sternen entfliegt ·
Wir wären von klingenden flocken
Umglänzt und geführt und gewiegt.
Mich hoben die träume und mären
So hoch dass die schwere mir wich –
Dir brachten die träume die zähren
Um andre um dich und um mich ...
Nun wird diese seele dir lieber
Die bleiche von duldungen wund ·
Nun löscht sein verzehrendes fieber
Mein mund in dem blühenden mund.

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TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Gesamtausgabe der Werke. Der siebente Ring. Gezeiten. [Wenn dich meine wünsche umschwärmen]. [Wenn dich meine wünsche umschwärmen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D207-C