[30] XX
Ihr ist als ob bei jeder zeitenkehr
Sie mehr nur hungre nach der heiligen zehr
Verstossen von dem flor der ufer-bänke
Im strom des grams nur immer tiefer sänke
Verlassen von den leitern ihrer bahn
Der Venus heller fackel und dem Schwan
Gefährdet gar vom glanzumflossenen gotte
Und taumelnd wie die licht-versengte motte.
Da sinnt sie nach: wenn ein verglühter kien
Der tag ein end und ein begräbnis schien
In immer schwärzere nebel sich verdichtend:
Noch niemals blieb der morgen aus der lichtend
Das tal ihr wieder wies das duftig bläut
Wo heimlich singen und ein tief geläut
Und ein gesicht aus maienbüschen lugend
Ihr riefen: sieh dich noch mit deiner jugend!