[17] ZWIEGESPRÄCH IM SCHILFE
Warum nach dem mittagserwachen wo schönste
gesänge mir werden
Wo weinrote winden um zirpende goldene
stengel sich schmiegen
Und kreise von zartestem glanz die verwobenen
sträucher umflimmern
Enttauchest du wieder den wellen vor mir
meine freuden belauschend?
– Dies ist auch die stunde wo zwischen den
wächsernen lilien zu rudern ·
Auf ihren gebreiteten blättern als kähne
zu schaukeln mir lieb ist ·
Den leib überflossen vom blendenden scheine der
oberen erden –
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Dann hebe dich näher · ich werde die reize
des ufers dir zeigen.
– Nicht ist uns gemeinschaft · was sprächen die blumen
wenn sich meine arme ·
Die hellen · mit deiner gebräunten und härenen
schulter vermischten? –
So suche dir andere plätze zum spiele, denn
diese gefilde
Sind unsres geschlechtes besitze so lang
ein gedächtnis mir dämmert.
– Und wir sind hier ewig gewesen · wir die wir
unsterblich und schön sind –
Dies messer (du siehst es) womit ich die saftigen
zweige mir schäle
Und tönende hörner mir schneide es wird
bis ans heft meine brust
Verwundend durchbohren · ich sinke hinab mit der
scheidenden sonne.
– Du wirst es nicht · denn es missfiele mir wenn
mit dem düsteren blute
Den klaren mir teueren spiegel du trübtest der
lieblichen quelle.