[97] LXXVI
DIE GESPRUNGENE GLOCKE
Wie süss und herb ists in der winternacht
Zu lauschen wenn des feuers wolken ringeln ·
Wenn ferner zeit erinnrung leis erwacht
Bei den geläuten die im nebel klingeln.
Beglückt die glocke die mit starkem schlunde
Trotz ihres alters heiter und mit macht
Gebet ertönen lässt aus frommem munde
Wie alte krieger vor dem zelt auf wacht!
Ich – meine seele sprang .. und wenn betrübt
Zum trost sie nächtig sich in liedern übt
So hallt es oft wie dumpfes röcheln dessen
Den man verwundet auf dem feld vergessen ·
Der unter dichtem leichenschwarm verdirbt
Und regungslos in grossen nöten stirbt.