25. An Amorn, wie er wolle von ihm abgebildet sein

Lauf, Amor, suche bald dein Reißzeug zu der Hand,
bild' Augen, welche stets mit blassen Tränen quellen,
mal' Wangen, die der Tod heißt seine Mitgesellen,
mach' einen bleichen Mund und truckner noch als Sand,
ein Herze, welches steckt die lichte Loh' in Brand,
die Hände lasse sich den Schmerzen gleiche stellen,
die Füße matt und krank und die sich selbsten fällen,
diß menschlich werde Nichts als die Gestalt erkannt.
Diß nim und bring' es bald zu meiner Filidorden,
von welcher Schönheit ich so ungestalt bin worden,
ich weiß, sie kennt das Bild, so balde sie's erblickt.
Und daß sie desto eh' zur Güte sich mag kehren,
so zeichne straks hierbei und neben diesen Zären
such meine Seufzer an, die ich nach ihr geschickt!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 25. An Amorn, wie er wolle von ihm abgebildet sein. 25. An Amorn, wie er wolle von ihm abgebildet sein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AD35-D