[Ich, Balzer, hatte zwanzig Jahr]

Ich, Balzer, hatte zwanzig Jahr,
Da sprach mein Vater: »Balthasar,
Heute ist grad ein Regentag,
Weshalb ich mit dir reden mag.
Man bleibt dann gern einmal im Zimmer;
Wenn's schön ist, tut man das nicht immer.
Du bist jetzt zwanzig Jahre eben,
Und einmal wird man's nur im Leben,
Die Mutter ist dir längst gestorben,
O Balzer, bleib mir unverdorben.
Vor Weibern hüte dich und Wein
Und laß mir auch die Karten sein!
Ich will nicht sagen, man kann eben
Auch ohne diese Dinge leben,
Nur hüte dich, mein lieber Sohn,
Und nimm dir nicht zu viel davon!
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Doch immer sollst du furchtlos bleiben;
Natürlich ist's, sich zu beweiben,
Weil, was der Mensch niemals probiert,
Sich ewig vor ihm selbst geniert.«
Der Vater gab mir einen Kuß:
»Und nicht nur deshalb, weil man muß,
Mein Sohn, nimm warm das Leben hin.«
Und abends fuhr ich nach Berlin.

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Bänkelsang vom Balzer auf der Balz. 1. [Ich, Balzer, hatte zwanzig Jahr]. [Ich, Balzer, hatte zwanzig Jahr]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7945-E