Die deutschen Frauen 1915

Sie sparen sich das Brot vom Munde
Und fügen gern sich in Geduld.
Und wächst die Sorge jede Stunde,
Sie ändern nicht den Blick der Huld.
Sie, die ihr Liebstes fern verloren,
Sie zeigen ihre Tränen nicht.
Sie wandeln nicht in schwarzen Floren,
Nur blasser wird ihr ernst Gesicht.
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Sie stillen Blut der fremden Wunden
Und leugnen stumm die eignen fort.
Sie stehn bei fremden Sterbestunden
Und trösten sanft mit Tat und Wort.
Herr, sieh die Heldinnen! Und kröne
Mit Sieg mein Volk, dem solche Frauen,
Stark, wie im Feld die braven Söhne,
Voll Mut und Zucht zur Zukunft schauen.

(Garoet, April 1915)

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Die deutschen Frauen 1915. Die deutschen Frauen 1915. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-76AE-B