Garten-Frühling 1915

Das erste Gras am Wege fragt
Die junge Frau im Gartenwind:
»Kaum daß mein Halm zu grünen wagt,
Weil deine Augen glanzlos sind.
Fühlst du denn nicht die Frühlingsnacht?
Spricht nicht der junge Mond zu dir?
Dein Mund nicht wie im Vorjahr lacht,
Da gingst du mit dem Liebsten hier.
Warum kommt er nicht her zur Bank
Und legt den treuen Arm um dich,
Wie immer, wenn die Sonne sank?
Du bleibst so ernst, – ich fürchte mich« ...

(Garoet, April 1915)

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Garten-Frühling 1915. Garten-Frühling 1915. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7340-4