Dem Sommernachtstraum

Verschwendete der Baum sein keusches Blühen,
So singt er sich: Zikaden sind bereit.
Verstummen sie, um ihre Schlummerzeit,
So möchten Himmelszweige Sterne sprühen.
Auch Menschen recken sich aus Knochenmühen:
Die Seele hüllt bei Wind ein leichtes Kleid,
Wie sind den Traumgespielen Wiesen weit,
Gebüsche heimlich für der Wünsche Glühen!
Silene horchen schon mit Silberohren,
Ob, Mond genannt, die Himmelsperle kommt;
Dann wispern Nymphen unter Felsentoren.
Verschleiert, wie es einer Jungfrau frommt,
Reut Arethusa ihr so zartes Flüstern;
Ein Satyr unter Feigen liebt sie lüstern.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. Dem Sommernachtstraum. Dem Sommernachtstraum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B1A-E