[Ach Gott wie gnädig hast du doch]

[496]
Ach Gott wie gnädig hast du doch
Bishero deine Kirche noch
In Unserm Land erbauet;
So daß man deines Nahmens Ehr
Und deines Wortes reine Lehr
Hat überall geschauet.
In dem des grimmen Krieges-Macht
Bey andern es dahin gebracht,
Das Chor und Kirche lieget;
So schaffst du daß dein Hauß allhier
Bey uns noch täglich neue Zier
Und neuen Zuwachs krieget.
Wie Glückhafft ist ein solcher Orth,
Da Gott noch läßt sein reines Wort
Und seinen Ruhm erschallen.
Wo Gott sein Hauß und Heerd nicht hat,
Da wird gewiß ein Land und Stadt
Im kurtzen müssen fallen.
Ach Herr, wir bitten dis darzu,
Vergönne daß wir solche Ruh
Noch mögen lang gebrauchen,
Ja daß es künftig mag geschehn,
Daß man die Welt kan ehe sehn
Als unsre Kirche rauchen.
Und wenn dich rühmet unser Chor,
So laß dein gnädig Vater-Ohr
Den schwachen Schall erhören
So lang, bis uns nach dieser Zeit
Die Kunst der späten Ewigkeit
Wird besser singen lehren.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Geistliche Lieder. Trostgedichte.. [Ach Gott wie gnädig hast du doch]. [Ach Gott wie gnädig hast du doch]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6691-4