Betrachtung Christi Blutvergießens

O Theures Blut! O rothe Fluth!
Wie quillst du aus den Wunden,
Die mit unerhörter Angst
Jesus hat empfunden.
Ach theurer Fluß! Ach theurer Fluß,
Ich muß mit dir die Seele laben!
Sonsten kan sie in der Welt
Keinen Labsal haben.
Fleuß auf sie zu, und schaff ihr Ruh,
Wann sie die Sünde naget,
Wann sie fühlet Höllen-Angst
Und nach Troste fraget.
O Gottes Sohn, mein Gnaden-Thron;
Du stirbst auf daß ich lebe,
Und an dir, O Weinstock,
Sey eine grüne Rebe.
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Ich Sündenknecht bin ungerecht,
Mein Fluch wird mir zum Segen,
Dann ich bin des Höchsten Kind
Meines Jesus wegen.
Ich dancke dir, O Himmels-Zier,
Daß du für mich gelitten,
Daß du sterbend meinen Tod
Ritterlich bestritten.
O Pelican, O reiner Schwan,
Laß solches mich bedencken,
Bis man endlich meinen Leib
Wird ins Grab versencken.
Dann leb ich wol, gleich wie ich sol,
Und sterb in deinem Namen,
Komm du theures A und O,
Mich zu holen, Amen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Geistliche Lieder. Trostgedichte.. Betrachtung Christi Blutvergießens. Betrachtung Christi Blutvergießens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-65B4-D