Quære animas viles lascive

Vor 1638.


Was von mir dein leichter Sinn,
Tyrsis, zu begehren scheinet,
Geb' ich dir vnd keinem hin,
Der mich nicht in Ehren meinet,
Keinem, der mich nur durch List
Auff zu setzen willens ist.
Schweine lieben Schlamm vnd Koht,
Eulen Nacht vnd wüste Hölen;
Was sucht jhr Gefahr vnd Tod
Hie in meiner Keuschen Seelen,
Der an stat verfluchter Lust
Gott vnd Tugend ist bewust?
Weg mit ewrem Seiten-spiel
Welches jhr mir zugefallen
Auff der Strassen ohne Ziel
Lasset abendlich erschallen!
Solche Worte, solch Gethön
Führt die Hellische Syreen.
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Ist denn meiner Haare Gold,
Meiner Wangen Liecht vnd Leben
Euch zu dienen, wie Ihr wolt,
Mir zu hohn vnd Spott gegeben?
Nein der Schönheit Eigenthum
Sieht auff reiner Keuschheit Ruhm.
Ey wie würde meine Zier
So ein schönes Lob erlangen,
Solt ein solcher, gleich wie Ihr
Schon mit jhrem Raube prangen!
Was ist derer Rosen Schein,
Welche schon berühret seyn?

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Quaere animas viles lascive. Quaere animas viles lascive. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6510-0