Abend-Lied am Montage

Was ich heut von dir gebeten,
Jesu, hast du mir gewehrt,
Bist nicht fern von mir getreten,
Daß kein Unfall mich gefährt,
Hab ich mich auch vorgesehn,
Daß kein Fehltritt ist geschehn?
Mein Herr Jesu, hab Erbarmen,
Hilff aus aller Noht mir Armen.
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Es ist überall verbrochen,
Aber deiner Wunden Zahl,
Als du wurdest durchgestochen,
Tilgt die Sünden allzumahl,
Wasch auch von den meinen mich:
Mein Gebein erquicke sich,
Welches du Herr durch die Plagen
Wahrer Busse sehr zerschlagen.
Und weil jetzt die Nacht vorhanden,
Nimm mich Herr in deine Ruh,
Halt die Höll in ihren Banden,
Daß sie mir nicht Schaden thu,
Laß von mir seyn abgewand
Wassers-Noth, Raub, Mord und Brand,
Und den bösen Tod für allen
Mich nicht plötzlich überfallen.
Darumb ich zu dieser Stunden,
Meinen Leib zwar in die Still,
Aber mehr in deine Wunden
Meine Seele legen wil,
Wie sich birgt ein Vögelein,
Wettert es, in hole Stein,
Hierauß sol kein Todt mich heben,
Denn du bist und bleibst mein Leben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Geistliche Lieder. Trostgedichte.. Abend-Lied am Montage. Abend-Lied am Montage. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-641C-F