49.
Gott liebt, die er in der Kindheit abfordert
Über zweyer betrübter Eltern Klage ihres verstorbenen Söhnleins

Ihr Eltern klaget nicht umb euer Liebes Kind,
Ihr wißt ja, daß dem Herrn auch lieb die Kinder sind;
Ob euer Jüngster Sohn mit euch nicht spielt noch schertzt,
Seht, wie Ihn Christus selbst der Kinder Vater hertzt;
Ob ihr das Werthe Pfand nicht auff den Armen tragt,
Seht, wie es schwebt und gläntzt vor Gott, und ihm behagt:
Ob Euern seelgen Schatz der Tod macht kalt und bleich,
Seht ihn, ein Theil von euch (o Trost!) in Gottes Reich.
Und darumb, Eltern, tragt nicht seinetwegen Pein,
Denn Gott wil, daß das Kind so früh sol seelig seyn.
Die Rothe Ruhr führt es ja aus der argen Welt,
Doch JESUS rothe Blut dafür in Himmels Zelt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. »Satyrische Gedichte«. Kurtzer Satyrischer Gedichte Fünfftes Buch. 49. Gott liebt, die er in der Kindheit abfordert. 49. Gott liebt, die er in der Kindheit abfordert. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5CB8-A