6.
Durch Irrthum zur Warheit
Über menschliche Bemühung

Ich habe mein Gemüth' auff manche Kunst gewandt,
Auff manches Thun gelegt mein Arbeit und Verstand:
Das Licht der Welt hat mir die Bücher, wenn es kommen,
Gegeben in die Hand und wieder draus genommen.
Kein Fleiß hat mir gefehlt: zu Rom und zu Athen,
Kont' als ihr Bürger ich, selbst hin und wieder gehn:
Ich hab' aus großer Huld des Himmels viel geschrieben,
Mich in der Heimlichkeit der Weißheit können üben:
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Getreten zum Gestirn, erforscht, was Tag und Nacht
In Cörpern über uns zu ihrem Wechsel bracht.
Die Thür' stund mir zu Kriegs- und Friedens Diensten offen,
Fragt ihr, was ich zuletzt in diesen angetroffen?
Ich hab', o großes Heil! Den Irrthum so erkannt,
Wist aber, daß zunechst bey ihm die Wahrheit stand.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. Gegen Lage der Eitelkeit. Von der Eitelkeit zur Warheit. 6. Durch Irrthum zur Warheit. 6. Durch Irrthum zur Warheit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5B14-2