[77] Der Mahner.

Wer irgend wert, ein Mensch zu sein,
Hat eine Natter in der Seele,
Sie gibt ihm wie ein Fürst Befehle,
Und sagt er: »Ja«, so spricht sie: »Nein!«
Willst du in starre Augen schauen
Den Nymphen und den Wasserfrauen,
Der Zahn sagt: »Deiner Pflicht hab acht!«
Pflanz Bäume oder zeuge Söhne,
Gib Vers und Marmor Form und Schöne,
Der Zahn sagt: »Lebst du diese Nacht?«
Was er auch plane und verlange,
In jedem Augenblicke trifft
Den Menschen warnend all das Gift
Der unerträglich-argen Schlange.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baudelaire, Charles. Lyrik. Die Blumen des Bösen (Auswahl). Spleen und Ideal. Der Mahner. Der Mahner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-200F-7