134. Das Mariabild bei der Lindenkirche.

Zwischen Bühl und Ottersweiher steht an der Landstraße die Wallfahrtskirche Maria-Linden und neben daran, in einem Heiligenhaus, ein großes Standbild der seligsten Jungfrau. Diesem wollte einmal ein loser Gesell die Schnur Granaten nehmen, welche es um den Hals hatte, er bekam aber von dem Bild eine so derbe Ohrfeige, daß er alle Lust zu dem Diebstahl verlor.

Ein ander Mal gingen dort zwei Neufranken auf der Landstraße, und als sie das Bild erblickten, schlug der eine sein Gewehr darauf an, indem er zum andern sagte: »Warte, ich will der Dirne eine Kugel geben!« Aber das Gewehr ging nicht los, und er erstarrte, daß er regungslos in der Stellung blieb. Da flehte der andere Maria um Hülfe an und erlangte dadurch auch, daß sein Gefährte sich wieder bewegen konnte. Dieser [124] hat hierauf niemals mehr gewagt, die Muttergottes zu verunglimpfen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 134. Das Mariabild bei der Lindenkirche. 134. Das Mariabild bei der Lindenkirche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1AB5-D