307. Gespenst pflügt.

Auf dem Bauerbacher Feld ging ein Gespenst um, das die Buben, welche am nahen Wald ihr Vieh weideten, stets mittags zwischen elf und zwölf Uhr in den Furchen hin und her wandeln sahen. Um zu erfahren, [287] was es wolle, schickten sie einen von ihnen zu ihm und ließen nach seinem Begehren fragen. Der Geist erwiederte blos: »Komm morgen Mittag um zwölf Uhr mit deines Vaters Pflug und Ochsen hierher!« und verschwand sodann. Auf Geheiß seiner Eltern, denen er die Sache erzählt hatte, und die auf einen Schatz hofften, fand sich der Bube mit Pflug und Ochsen zur bestimmten Zeit ein. Das Gespenst winkte ihn zu sich und hieß ihn dann vorausgehen, es wolle hintennach zackern. Nachdem es dieses gethan und dadurch ein Stück Feldes an den angränzenden Acker gepflügt hatte, sagte es zu dem Knaben: »Jetzt bin ich erlös't! Nach sieben Jahren wirst du mir folgen und auch ein Engel im Himmel werden!« Hierauf verschwand der Geist. Der Bube starb nach Verfluß der sieben Jahre.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 307. Gespenst pflügt. 307. Gespenst pflügt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-17C6-3