Kloster Trebnitz

Mitgetheilt von H.D. Hinze.


Der edel Herzog Heinrich zu Pferd
Stürzt in den Sumpf gar tief, tief, tief.
[257]
Seines Lebens er sich schier verwehrt,
Als Gott sein Engel rief, rief, rief.
Der Engel nahm ein Köhlertracht,
Und trat zum Sumpf hinan, an, an.
Und schnell dem Herrn ein Aestlein bracht:
»Da halt der Herr sich dran, dran, dran.«
Und als der Herzog g'rettet war,
Da kniet er freudig hin, hin, hin.
»O Herr wie ist es wunderbar,
Daß ich gerettet bin, bin, bin.
Und bin ich denn gerettet nun,
Bau ich ein Kloster dir, dir, dir,
Daß man dir dien in Fried und Ruh,
Auf diesem Flecklein hier, hier, hier.«
Das Kloster war gar schön gebaut,
Des freut sich wer es sah, sah, sah.
Und manche fromme Gottesbraut,
Kam hin von fern und nah, nah, nah.
»Was begehrt ihr edle Jungfrauen mehr?«
Der Herzog fragt sie dann, dann, dann.
»Wir b'dürfen nichts und nimmermehr
Dieweil wir alles han, han, han.«
»Und weil euch denn nichts noth mehr ist,
So sey denn dieser Nam, Nam, Nam,
Trebnitz, das hieß, wir b'dürfen nichts.«
Den Namen es bekam, kam, kam.
[258]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Kloster Trebnitz. Kloster Trebnitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1057-F