Das wunderthätige Mannsbild

XXX Galliarden von Rost. 2 Th. 1593.


Die Tochter bat die Mutter schön,
Sie möchte in die Kirche gehn,
Die Bilder anzubeten,
Denn sie jezt große Heiligkeit
Inbrünstig hätt betreten.
O Tochter das war gar verrucht,
Die Schrift ein solches Thun verflucht,
Gottes Wort allein sollst hören;
Das kann dir geben Trost und Freud,
Die Bilder thun bethören.
Das Bild o liebste Mutter mein,
Das mich zieht in die Kirch hinein,
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Ist nicht von Holz formieret;
Es ist ein schöner stolzer Knab,
Sein Leib gar wohl gezieret.
Solch lebend Bild die Kraft jezt han,
Ziehn in die Kirch manch Frau und Mann,
Wenn sich die Augen drehen,
Das man also verstehen kann,
Manch Wunder ist geschehen.

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TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. Das wunderthätige Mannsbild. Das wunderthätige Mannsbild. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1016-1