Bei Nacht sind alle Kühe schwarz

Bei der Nacht ist so finster im Weg,
Man sieht weder Brücke noch Steg,
Weder Stock noch Stein,
Man stößt sich ans Bein,
Drum geh ich nicht gern allein.
[58]
Bei der Nacht ist meine Frau auch so schön,
Bei Tag mag ich nicht mit ihr gehn.
Bei der Nacht so schön!
Kanns gar nicht verstehn,
Mag halters nicht mit ihr gegehn.
Und wann ich wieder heurathen thu,
So nehm ichs Laternel dazu;
Da sieht man beim Licht,
Doch was einer kriegt,
Eine Wüste, die mag ich mehr nicht.
Und wenn ich ein Kindelein krieg,
So muß es so schön seyn als ich,
Sonst g'hört es nicht mein,
Ich gehs halt nicht ein,
Es muß wie ich so schön seyn.
Bei der Nacht hat mich oft was gefreut,
Ich denk halt, 's giebt noch mehr so Leut,
Da schläft man in Ruh,
Und deckt sich brav zu,
Es geht, ich weiß selber nicht wuh!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. Bei Nacht sind alle Kühe schwarz. Bei Nacht sind alle Kühe schwarz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0D82-8