Klinglieder

1813.

1.

Geliebtes Eiland, mütterliche Erde,
Wo ich von siebzehn schönen Jugendlenzen
Die Bäume und die Hügel sah bekränzen,
O Rügen, Land voll lieblicher Gebärde!
Sprich, ob ich je die Taten sehen werde,
Wovon die Bilder also lieblich glänzen,
Daß ich in andern Völkern, andern Grenzen
Stets suchen muß nach Arbeit und Beschwerde?
All deine süße Schöne mußt' ich lassen,
All deine holde Stille mußt' ich fliehen,
Ich mußt' ein größres Vaterland mir suchen.
O diesen Stolz, werd' ich ihn je erfassen?
Wirst du, Germanien, noch in Freiheit blühen,
Wo Sklaven stöhnen und Tyrannen fluchen?

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TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Klänge aus der Vergangenheit. Klinglieder. 1. [Geliebtes Eiland, mütterliche Erde]. 1. [Geliebtes Eiland, mütterliche Erde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0367-7