101.
Ein Engel wirfft alle Blumen hinter sich/ und behält die Rose.

Die Creatur ist schön/ noch schöner ist mein Freund/
Er ist die Ros im Thal/ die meine Seele meynt.
So geht mirs manches mal/ bleib ich nicht bey dem Einen/
Das Jesus selber ist/ so hab ich nichts als Pein/
Kan aber seine Lieb in mir alleine scheinen/
So pflegt er/ wie er ist/ auff einmal all's zu seyn.
Kurtz/ Vielheit ist mein Schad/ das Eine meine Ruh/
Die Welt hat eine Sonn/ mein Leib ein Hertz und Seele:
Was hält mich/ daß ich nicht gleich lauff dem Einen zu?
O Jammer! wenn ich mich noch in so vielen quäle.
Ihr welcken Blumen fallt/ ihr Creaturen weicht!
Nur einer ist mein Schatz/ was soll ich lange wehlen?
Ich weiß/ daß meinem Freund doch keine Rose gleicht:
Nun soll mir auch nichts mehr mein Hertz zur Liebe stehlen!
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnold, Gottfried. Gedichte. Dichtungen und spekulativ-mystische Schrift. Aus: Göttliche Liebesfunken, Erster Teil. 101. Ein Engel wirfft alle Blumen hinter sich- und behält die Rose. 101. Ein Engel wirfft alle Blumen hinter sich- und behält die Rose. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-FCFC-9