Der treue Hund

In einer der gesegnetsten Fluren des Breisgau erheben sich aus dunklem Gebüsch die Trümmern eines Klosters, das treue Liebe vor Jahrhunderten gründete. Der Riesenarm der Zeit hat seine Mauern gestürzt – Nesseln und Dornen wuchern üppig jetzt da, wo einst in einsamer Zelle die fromme Stifterin ihre Seele auf den Schwingen der Andacht zum Himmel erhob, und das tiefe, unauslöschliche Weh ihrer Trauer durch Hoffnung auf eine Zukunft gelindert fühlte, wo keine Trennung mehr ist. Dort, wo der silbernen Ampeln Schimmer den Hochaltar gleich einer Glorie umgab, selbst die Schwermuth der Mitternacht verklärend, weilt jetzt nur noch zuweilen des Mondes bleiches Licht auf dem Ueberrest ehemaliger Pracht und Größe, und das Gekrächze der Eulen und Raben allein unterbricht da, wo sonst die Töne des feierlichem Requiem [185] erklangen, die unbelebte Stille. Nur in einer Seitencapelle, welche die Stifterin ausschließlich ihrem eigenen Schmerz geweiht hatte, und wo sie oft ihre Thränen verbarg, wenn sie – im Andenken des Geliebten verloren – heiße Gebete für die Ruhe seiner Seele zum Himmel schickte, hat sich mangelhaft, wie damals die Kunst nur in rohen Umrissen zu bilden vermochte, und halb verwittert, in Stein geprägt, ihre Gestalt erhalten, wie sie in strenger Klostertracht vor dem Gekreuzigten knieet, neben sich den treuen Hund, der ihr einst schreckliches Licht gab im schaudervollen Dunkel ihres Schicksals.

Arme Veronica! Zu allen Ansprüchen auf ein glänzendes Loos berechtigt, beneidet von den Töchtern des Landes, deren Krone Du warst, angebetet von den Rittern Deiner Zeit, die Dich zu besitzen sich sehnten, ging Dir die Morgenröthe eines würdigen Glücks nur auf, um schnell in finsteren Gewitterwolken zu verschwinden, und eine lange, öde Nacht hüllte Dein blühendes Leben ein, und entzog Dir die Sonne der Liebe, die so schön Dir gelächelt hatte! – Jetzt noch, wo nichts mehr von Dir übrig ist, als der kalte Stein, der Deine Züge auf die Nachwelt brachte, rührt die Erinnerung Deiner Leiden, als Volkssage, wehmuthsvoll jedes fühlende Herz, und hofnungslose Liebe, die oft zu den Trümmern Deiner Stiftung wallfahrtet, bethaut noch jetzt Dein Grab mit den stillen Thränen des Mitleids.

Veronica von Velding war die reichste Erbin des Breisgaus, und mit dem Ansehen, so wie mit [186] dem Vermögen ihres Vaters, durfte nur Ritter Budo von Stetten sich messen. Die Burg, auf der er hausete, lag unfern des Schlosses, wo Veronica im Schooß der Häuslichkeit und der Familienliebe empor wuchs, und die dunklen Forste des Freiherrn von Velding erstreckten sich bis hart an den Zwinger seiner Veste. Oft gaukelte das leichtfüßige Reh in kühner Sicherheit an ihm vorüber; oft wühlte der wilde Eber trotzig die Erde zu seinen Füßen auf, und er durfte nicht den tödtenden Wurfspieß ergreifen, weil der Boden, den er westlich von den Zinnen seiner Thürme übersah, das Eigenthum seines Nachbars war. Schon manchmal hatte Budo, ein rauher, ungestümer Mann, mismuthig die finstere Stirn gerunzelt, wenn er in seiner Lieblingsleidenschaft, der Jagd, sich durch die Rechte eines Anderen gehemmt sah, und vergeblich waren alle seine Vorschläge gewesen, durch Kauf oder Tausch die ihm so wohlgelegenen Wälder des Freiherrn an sich zu bringen. Als ihm daher – noch in den Jahren der Kraft – die Gattin starb, und Veronica indessen in züchtiger Schönheit das Alter der Jungfrau erreicht hatte, wähnte er sie und ihren Vater zu ehren, wenn er mit dunkelhafter Zuversicht sich ihr nahte, ihr den erledigten Platz seiner Hausfrau anbietend.

Wohl war es dem Freiherrn ein süßer Gedanke, seine Tochter mir dem verbunden zu wissen, der, nächst ihm, der mächtigste Ritter des Breisgaus, und noch außerdem ein Mann war, dessen Tapferkeit in Fehden wie in Turnieren glänzend sich [187] bewährt hatte. Aber Veronicas Herz war schon vergeben, und das Glück des einzigen Kindes dünkte ihm heiliger, als jeder irdische Vortheil. Walther von Rynach, ein junger Ritter im Gefolge des Herzogs von Zähringen, hatte durch seine Anmuth und Milde die Liebe des Fräuleins erworben, und Monden waren bereits vergangen, seit sie, selig im wechselseitigen Anschauen, der stummen Neigung sich freuten, der weder er noch sie Worte des Geständnisses zu leihen wagten.

Walther war arm – nur die Natur, nicht das Glück, hatte ihn mit blendenden Gaben überschüttet, und ein Schwerdt, das er muthig zu führen wußte, war seine ganze väterliche Erbschaft. Fern lag ihm daher die Möglichkeit die Heißgeliebte zu besitzen, denn sein Stolz lehnte sich auf gegen die leiseste Voraussetzung des Eigennutzes, mit der gemeine Ansichten des Lebens seine Bewerbung vielleicht hätten schmähen können. Wär' es möglich gewesen, sie zu erkämpfen – o mit welchem Entzücken würde er sich der drohendsten Gefahr entgegen gestürtzt – mit welcher Seligkeit selbst durch das Blut seines Herzens sie erkauft haben! – – Aber im demüthigenden Bewußtseyn seiner Armuth vor ihren Vater treten, und die Hand zu verlangen, die, wie ihm schien, nur eines Königs würdig war – das überstieg seine Kräfte, so wie seinen Muth, und wenn oft die Gluth der Leidenschaft hingebend zu dem Mädchen seiner Liebe ihn hinzog, wandte sein Ehrgefühl ihn schmerzlich von der reichen Erbin wieder ab.

[188] Auch Veronica schwieg in holder Sittsamkeit, und harrte seiner Erklärung, ohne sie zu beschleunigen – und als sie ausblieb, zürnte sie dennoch nicht, da die innere Ueberzeugung ihres Busens ihr sagte, daß sie geliebt sey.

Der Morgen der ersten Jugend ist gewöhnlich rein von begehrlichen Wünschen, die erst in der Mittagshöhe des Lebens aus dämmernden Ahnungen sich gestalten. Auch Veronica war zufrieden mir ihrem Zustand, und träumte nicht von höheren Freuden, bis Budos Bewerbung dringend von ihrem Vater unterstützt, sie lehrte, daß jetzt der Augenblick gekommen sey, der ihr Glück vollenden und befestigen, oder auf ewig vernichten könne.

Als sie daher nach mancher väterlichen Ermahnung vernommen hatte, daß Budo einer der ehrenfestesten, reichsten und angesehensten Ritter des Breisgaus sey, daß seine Burgen wohlgebaut und bemannt, seine Truhen gefüllt, seine Felder fruchtbar, seine Waldungen mit Wild gesegnet, und das Loos seiner künftigen Hausfrau der Himmel auf Erden sey – da benutzte sie zagend eine Pause in den Lobeserhebungen ihres Vaters zu der bescheidenen Einwendung, daß es ihr unmöglich sey, ihn zu lieben.

Vielleicht, fuhr sie fort, den Blick gesenkt, damit die Flamme des befürchteten Unwillens in seinen Zügen nicht ihren mühsam errungenen Muth verzehre, vielleicht würde mein Auge nicht blind gegen Budos Vorzüge, mein Ohr nicht taub gegen seinen Antrag seyn, wenn ich nicht den schon gesehen hätte, dem ich allein anzugehören im Stande bin.[189] Still und selig habe ich lange mein Geheimniß mit mir umhergetragen – – jetzt ruft die Furcht, Ihr möchtet für Eigensinn halten, was nur der innere, unumstößliche Glaube meines Herzens ist, es kühn ans Licht, und ich bekenne Euch frei, mein Vater, ich werde mich nie gegen Euren Willen vermählen, aber auch nie gegen meinen eigenen.

Und wer ist der, der es wagt, um Dich zu freien, und der als Brautwerber auftreten darf neben Budo von Stetten, fragte der Freiherr.

Nicht als Brautwerber tritt er auf, versetzte das Fräulein, denn neben all' den Eigenschaften, welche Helden zieren, neigt seine kindliche Einfalt und Demuth ihn zu Verschlossenheit hin, und seine Lippen haben stets schüchtern gegen mich geschwiegen, wenn seine Blicke auch sprachen. Aber wollt Ihr wissen, wen ich unter allen Männern liebend mir erkohren habe, so vernehmt es, und schenkt meiner Wahl Euren Beifall; es ist Walter von Rynach.

Zwar zog des Freiherrn Stirn sich in düstere Falten, als Veronica den unbemittelten Jüngling ihm nannte, der noch vor wenig Jahren Edelknabe des Herzogs, und erst seit Kurzem mit dem Ritterschlage begnadigt war. – Doch neben das Bild seiner Armuth und seines geringen Ranges stellte sich die Erinnerung an seine ächt adelichen Sitten, an seinen frommen, muthigen Wandel, und an sein edel bescheidenes, eines besseren Looses würdiges Gemüth. Alle Einwendungen der kalten abwägenden Vernunft und des Stolzes wußte glühende Beredsamkeit der [190] Liebe von Veronicas Lippen zu überwinden, und als sie erst vom Vater die Erlaubniß erlangt hatte, Ritter Budo mit freundlichen Worten, aber fest und für immer abfertigen zu dürfen, vergönnte er ihr bald nachher auch zu hoffen, und dem Flüstern ihres Herzens zu vertrauen, das eine schöne Zukunft ihr prophezeihte.

Ritter Budo war eben so erstaunt, als erzürnt über die abschlägige Antwort, mit der Veronica seinen Antrag erwiederte. Nur der Wunsch, das Jagdrevier des Freiherrn nach Gefallen benutzen zu können, hatte ihn Anfangs bewogen, sich zu seinem Eidam anzubieten. Seit er aber das Fräulein in der Fülle ihrer Anmuth und Schönheit gesehen hatte, schien das Eis seiner unempfindlichen Brust vor dem warmen Sonnenschein ihrer Blicke dahin zu schmelzen, und bald fand er sein Inneres so ganz von ihrem Liebreitz umstrickt, daß er sie zu der Gefährtin seines Lebens erkieset haben würde, auch wenn weder Wälder noch Güter ihre Mitgift gewesen wären. Zum Erstenmahl drang in sein rauhes Gemüth eine Ahnung des Zaubers, der die Welt regiert – doch wüst und stürmisch, wie er selbst, waren die wilden Regungen, die er Liebe nannte. Veronica, deren weiches Herz keines Menschen Hoffnung vereiteln konnte, ohne den Balsam des Trostes in die unvermeidlichen Wunden zu gießen, suchte auch jetzt durch Freundlichkeit den bittern Schmerz zu lindern, den Ritter Budo unverholen bei ihrer abschlägigen Antwort zeigte.

Es darf Euch nicht beleidigen, Herr Ritter, [191] sprach sie sanft, daß ich Verzicht leiste auf die Ehre, die Ihr mir zugedacht hattet, denn ich bin bereits in den Banden einer Liebe, die meine Freiheit fesselt. Schenkt mir, da ich Euch nicht näher angehören kann, Euer Wohlwollen, und laßt mich freundschaftlich Theil nehmen, wenn Ihr einer Anderen, und vielleicht Würdigeren, als ich, bald den Platz einräumt, dessen Ihr mich werth hieltet.

Ritter Budo ließ sich nicht mit diesem Bescheide begnügen. Männliche Eitelkeit schmeichelte ihm, daß Veronica ihn gewiß erhört haben würde, wenn nicht eine voreilig geschlossene Verbindung sie hindere, und als die Festigkeit wahrer Liebe in ihr jedem Sturm, durch den er ihren Entschluß erschüttern wollte, widerstand, zog er sich – dem noch zur Zeit Unbekannten, der ihm im Wege stand, grimmig in seinem Herzen Rache drohend – auf seine Veste zurück.

Walther von Rynach ahnte indessen nicht, welch ein schöner, frühlingsheller Tag über seinem stillen Leben aufging. Der Freiherr von Velding, aufmerksam gemacht durch Veronica's Vertrauen, beobachtete ihn seitdem mit scharf prüfenden Blicken, und durch die Gluthen der Liebe, die er im Busen des Jünglings lodern sah, erhob sich mächtig und gebietend jener edle Stolz, der, auf wahren Werth gegründet, ihn trotz der Leidenschaft in den ernsten Schranken des Schweigens erhielt. Da trat einst der Freiherr zu ihm hin, als er aus bescheidener Ferne mit schmachtenden Blicken Veronica's leisester Bewegung folgte.

Traun! sprach er, ich hätte nicht geglaubt, der Freiwerber meiner eigenen Tochter werden zu müssen.[192] Aber es scheint, Ritter Rynach, daß Euch die Augen mangeln, um zu bemerken, wie herzlich sie Euch liebt. Euch – oder Keinem – hat sie gelobt ihre Hand zu reichen. Geht denn hin zu ihr, und sprecht:ich sey es, der den Bräutigam ihr sende.

Schwindelnd von dem nie gehofften, aber mit ganzer Seele gewünschten Glück, stand Walther einige Augenblicke starr und unbeweglich, und meinte, es sey ein Traum, der mit himmlischer Täuschung seine Sinne umfange. Doch der Freiherr führte die erröthende Braut ihm zu, und in ihrer schüchternen Umarmung fühlte er die Wirklichkeit der Wonne, die selig bis in alle Himmel ihn erhob.

Bald ward es bekannt, wem das große Loos gefallen war, Veldings reiche und liebliche Tochter zu besitzen. Viele mißgönnten dem Bräutigam sein Glück, aber keiner unter den Abgewiesenen entbrannte in grimmigerem Zorn über diese Nachricht, als Budo, dessen Eigendünckel Walther von Rynachs Ansprüche so unermeßlich tief unter den seinigen erblickte.Diesem Jüngling, der oft, wenn er bei'm Gastmahl traulich an des Herzogs Seite geladen war, als Edelknabe hinter seinem Sessel gestanden, und auch ihn auf einen Wink seines Herrn in tiefer Unterwerfung bedient hatte – ihm – um dessen Kinn erst damals weicher Flaum sich kräuselte, als sein gewaltiger Bart in der Höhe des männlichen Alters fast wiederum zu erbleichen begann – ihm sollte er nachstehen in der Erfüllung seines glühenden Wunsches – ihn im ungestörten [193] Besitz eines Kleinods erblicken, welches zu erlangen er sich vergebens bestrebt hatte? – – Diese Vorstellung nagte wie ein Geyer an seinem Herzen, und Rache, heiße unversöhnliche Rache schwur sein gekränkter Hochmuth und seine zurückgewiesene Liebe dem Beneideten, den Veronica zärtlich begünstigte.

Der Tag der Vermählung rückte heran, doch er, den – als er in der Ferne noch weilte – Veronica mit sehnendem Verlangen herbei wünschte, er schien jetzt, von dumpfen Ahnungen begleitet, ihr zu nahen, und leises Grauen mischte sich in das hochzeitliche Entzücken, dem sie entgegen sah. Oft schauerte sie ängstlich empor aus dem Arm des Geliebten, denn in seltsamer Täuschung war ihr, als dränge sich zuweilen ein körperloser Schatten gleich einem dunklen Gewölk zwischen ihn und sie, und wenn sie Walter aufmerksam machte auf diese düstere Erscheinung, suchte er zwar ihre Furcht zu zerstreuen, indem er sich bemühte, ihrer zu spotten; doch sein schmerzlich erzwungenes Lächeln, und seine bleichen Wangen verriethen ihr unwillkührlich, daß auch er das Schreckbild geschaut hatte, und daß er, gleich ihr, in bangem Zagen es nicht zu deuten wußte.

Endlich sollte die morgende Sonne die Weihe ihres Bundes bescheinen – doch die Pflichten seines Dienstes riefen Walter den Abend vorher zum letztenmahl an das Hoflager des Herzogs, und es dünkte seiner Verlobten, als könne sie, selbst für diese kurze Zeit, sein Lebewohl nicht ertragen.

Auch Walther war von Bildern der Schwermuth[194] umringt, doch muthig kämpfte er dagegen, und lächelte männlich über ihre kindische Sorge, wie er es nannte. Morgen, flüsterte er in den letzten Kuß der Liebe, morgen beginnt der Tag, der uns auf ewig vereint, und dann trennt mich nichts mehr von Dir, meine Geliebte! – Morgen – seufzte Veronica, von namenloser Angst ergriffen – ach, wer steht mir für morgen, wenn ich heute Dich lassen muß! –

Noch einmahl lächelte Walter ihr zu, ehe er die Stuffen hinab ging, doch Wehmuth hüllte gleich einem trüben Nebel den Schimmer liebender Freundlichkeit in seinem feucht umwölkten Blick – noch einmahl faßte er ihre Hand so heftig, daß der goldene Ring der Treue in stürmischem Druck sie verletzte, und als er mit seinen Lippen sie berührte, waren sie kalt, wie die Lippen eines Todten.

Veronica trat tief erschüttert und beklommen hinaus auf den Söller, und sah, wie er auf den wiehernden Rappen sich schwang, und, von seiner Dogge umbellt, von dannen sprengte. Vor der Zugbrücke bäumte sich schnaubend der edle Hengst, als scheue er, sie zu betreten – doch Walther, der mit Kraft und Geschicklichkeit die widerstrebendsten Rosse zu bändigen wußte, zwang ihn hinüber, und gleich einen Pfeil flog er dahin, und verschwand im Dickicht des Waldes.

Lange hörte Veronica noch den hallenden Hufschlag, der den Geliebten von ihr entfernte – doch als er immer leiser erklang, und endlich in der Stille des Abends sich verlor – da konnte sie ihrer [195] Angst nicht mehr gebieten, und brennende Thränen, welchen sie nicht wehrte, stürtzten aus ihren Augen.

Schlaflos ging der größte Theil der Nacht an Veronica vorüber, und als endlich der Schlummer seinen Balsam über sie ausgoß, bildete sich ein Traum vor ihren Sinnen, aus dem sie mit Beben erwachte.

Walther von Rynach nemlich erschien ihr in bleicher Gestalt, von Leichentüchern umhüllt, und mir der Rechten schweigend zur Erde deutend. An der blutigen Linken glänzte der Ring der Verlobung ihr entgegen. Dreimahl strebte er, ihr zu nahen, doch, wie von einer unsichtbaren Gewalt bezwungen, wich er dreimahl wieder zurück, und als ein verworrenes Hahnengeschrei den Morgen verkündete, zerfloß er in leere Luft vor ihren Blicken.

Jammernd sprang das Fräulein vom Lager – doch Aurora erhob sich eben glühend am östlichen Horizont, und ihr milder Purpur strahlte Besinnung, Hoffnung und Zuversicht freundlich in ihr umdüstertes Gemüth. Sie öffnete das Fenster – mit Wohlgerüchen geschwängert drang die Morgenluft zu ihr herein, und wehte, wie mit den Fittigen eines Engels, frischen Muth in ihre Seele. Daß der Schmerz der Liebe bei'm Abschied sie bewegt, und daß ihre Fantasie durch dunkele Bilder die melancholische Stimmung des vorigen Abends auch im Traume fortgesetzt hatte, dünkte ihr jetzt natürlich, und sie lächelte über sich selbst. Ermüdung zog sie zum Ruhebett zurück, und sanft war der Schlaf, der zu unauslöschlichem Wehe sie stärkte.

Zubereitungen zu der Feier des Tages, den sie [196] für den schönsten ihres Lebens hielt, beschäftigten sie wohlthätig zerstreuend nach ihrem zweiten, ruhigeren Erwachen. Der Mittag rückte heran – zahlreiche Gäste, die geladen waren, nach der Trauung an einem großen Bankett Theil zu nehmen, langten glückwünschend an – Alles war bereit – nur der Bräutigam fehlte noch, um die feierliche Ceremonie zu beginnen. Oft stahl sich Veronica hinweg aus dem geräuschvollen Schwarme, um den spähenden Blick hinauszusenden auf den Weg, auf dem er kommen mußte, und mit jeder Stunde, die zögernd, vom Bleigewicht vergeblicher Erwartung belastet, vorüber schlich, ward ihr Blick trüber, und quälender die Angst ihres Busens.

Der Freiherr, ihr Vater, erzürnt über die scheinbare Geringschätzung des Jünglings, den Veronica's Wahl so geehrt hatte, verbarg seinen Unwillen nicht länger, und – indem er im Ausbruch desselben seiner Tochter Besorgnisse tadelte, vermehrte er ihren Schmerz noch durch bittere Bemerkungen über Walthers ungebührliches Zaudern.

Endlich gewahrte der Thurmwächter einen Ritter fern im Staub der Heerstraße. Neue Hoffnung ergoß bei dieser Nachricht sich gleich einem belebenden Strom in den zagenden Busen der Braut – – doch wehe! – er war es nicht, dem ihr Herz entgegen schlug. Ein Ritter aus dem Gefolge des Herzogs von Zähringen war's, der, von seinem Herren abgesendet, mit einer goldenen Gnadenkette den Bräutigam an seinem Ehrentage schmücken sollte. Von ihm vernahm man, daß Walther in aller Frühe [197] sich auf sein Roß geworfen, und, nur von seiner Dogge begleitet von dannen gesprengt sey. Böse Träume, vertraut' er seinem treuen Diener, hatten ihn aus dem nächtlichen Schlaf gescheucht, und Schrecknisse mancher Art ihn auch wachend um seine Ruhe betrogen. Im Rausche des Sturms glaubt' er klagende Stimmen zu vernehmen, und das Geschrei der Eulen dünkte ihm grauenvolles Unheil zu verkünden. Sein sicher ausgehangenes Schwerdt riß plötzlich um Mitternacht von der Mauer sich los, und stürtzte klingend auf den Boden, und als er es aufhob, fand er es wunderbar gespalten. Finstere Ahnungen bemächtigten sich sein, und die trübe Stimmung, in der er Veronica verlassen hatte, erhöhte seine Sehnsucht nach ihrem Anblick. Nur in ihrer Nähe, glaubte er, könne die Unruhe seines Busens sich stillen; daher machte er sich auf, ehe sie ihn erwarten konnte, seinen frühen Morgengruß ihr zu bringen.

Eine allgemeine Bestürzung bemächtigte sich der Versammlung, und des Freiherrn Unwille über den saumseligen Bräutigam lösete sich nun in bange Besorgniß auf. Denn Niemand durfte jetzt länger bezweifeln, daß nicht irgend ein Unfall ihn abgehalten habe, seine ihm so theure Verbindlichkeit zu erfüllen. Man sandte Boten nach allen Seiten aus, seine Spuren zu erforschen. Bleich, stumm, und ohne Bewegung, wie ein Marmorbild lag Veronica in einem Sessel, und der Myrthenkranz in ihren Locken, so wie das goldgewirkte Brautgewand schien ihres jammervollen Zustands zu spotten.

[198] Abend war es seitdem geworden, und noch sah man keinen der Boten wiederkehren. Der Freiherr schickte von Neuem Leute aus, die mit Fackeln den Wald durchsuchen mußten, und in ängstlicher Spannung harrte man, lauschend auf jedes Geräusch, der Entscheidung. Endlich hörte man das Winseln eines Hundes vor den Pforten der Halle. Das ist Rynachs Dogge, verkündete der Freiherr mit einem Freudengeschrei – o so ist er selbst auch nicht weit, und unsere Angst war vergebens!

Er ließ das treue Thier herein, doch mit erneutem Schrecken bemerkte er, daß es mit Blut bespritzt war. Der Hund nahete sich Veronicas Sessel, und indem er von Neuem zu winseln begann, legte er in ihrem Schoos etwas nieder, was er bisher fest in seinen Zähnen gehalten, und knurrend gegen jeden Versuch, es ihm zu entreißen, vertheidigt hatte.

Veronica schien durch seinen Anblick aus dem dumpfen Traum der Verzweiflung zu erwachen – doch ach – was glich ihrem Entsetzen, als sie betrachtete, was er als das Pfand eines unabänderlichen Elends ihr brachte!

Es war die abgehauene Hand eines Mannes, und der goldene Ring der Verlobung, der, mit Blut bedeckt, noch fest am Finger saß, sprach ohne Worte die Jammerbotschaft vor ihr aus: der Geliebte ist ermordet! – Mit einem lauten Geschrei, das die Nerven der Versammlung zerriß, ergriff sie die ihr verheißene, schmählich vom schönsten Körper getrennte Hand, an der sie gehofft hatte, [199] fröhlich durchs Leben zu gehen, und indem sie mit starrem Blick sie beschaute, sank sie bewustlos, wie eine Sterbende, zur Erde.

In diesem Augenblick regte sich eine dumpfe Bewegung in der Ferne, und heulend raffte der matt zu ihren Füßen gesunkene Hund sich wieder auf, und strebte nach der Thür. Man öffnete ihm, und ein schreckliches Schauspiel bot sich der Gesellschafft dar. Der röthliche Schimmer der Fackeln zerstreute weit umher die graue Dämmerung, und auf einer Tragbahre von grünen Zweigen trugen die Knappen den endlich gefundenen zerstümmelten Leichnam Walthers von Rynach herbei.

Seine grauen Haare zerraufend stürtzte sich der Freiherr über den Todten. O mein Sohn, rief er aus, Trost und Hoffnung meines Alters – einziges Glück meines armen, bejammernswerthen Kindes! so mußten wir Dich wiedersehen! – – Seine schmerzlichen Klagen weckten Veronica aus dem todtenähnlichen Schlummer ihrer Ohnmacht. Doch sie erhob sich nur, um von Neuem auf die Leiche ihres Geliebten nieder zu sinken. Man brachte sie in ihr Gemach, und übergab sie der Sorgfalt ihrer Frauen. Die Angst, auchsie zu verlieren, riß den Freiherrn von dem Körper seines Eidams hinweg, denn Tod oder Wahnsinn, fürchtete er, würde die Folge ihres Unglücks seyn.

Doch wie ein wohlthätiger Regen die brennende Wüste erquickt, so machten lindernde Thränen ihrem Schmerze Luft, und in stillem Gebet fand sie die Kraft, ihr Schicksal zu ertragen. Sie selbst [200] traf Anstalten, Walthers traurige Ueberreste würdig zu bestatten. Gefaßt und ruhig, aber wie das Bild eines unauslöschlichen Grams, saß sie an seiner Bahre, und weidete sich im Anschauen der holden Züge, die selbst der herbe Todeskampf nicht entstellt hatte, und die nun bald im kühlen Schooß der Erde ein frühes Grab bedecken sollte. Oft lächelte sie wehmüthig, in das tiefe Meer ihrer Gedanken versunken – oft auch weinte sie – doch schnell trocknete dann der Glaube einer ewigen Wiedervereinigung ihr Auge, und muthig richtete sie es empor in die Ferne des Himmels, wo sie in jedem blitzenden Stern die Wohnung ihres Freundes ahnend begrüßte. Als endlich die Stunde schlug, wo sie sich trennen mußte von dem geliebten Leichnam, um ihn seiner Ruhestätte zu übergeben, entfernte sie alle lästigen Zeugen, und, niederknieend, am Sarg des Todten, gelobte sie in seine abgehauene blutige Hand ihm ewig unverbrüchliche Treue. Dann stand sie auf, küßte seine bleichen Lippen zum letztenmahle, und indem sie winkte, ihn hinweg zu tragen, hatte sie nun den schwersten Schmerz des Lebens überwunden.

Zu der tiefen Wittwentrauer, die sie hierauf anlegte, jeder hellen, freudigen Farbe auf immer entsagend, fügte sie auch für ihre Wohnung ein schwarzes Gewand, und gern saß sie in dem düster behangenen Gemache, das sie nur verlies, um die Messe zu hören, die sie täglich für die Seelenruh ihres Walthers gestiftet hatte. Keinen Gästen ward der Zutritt mehr gestattet, und nur ihr Vater, und – [201] das Vermächtniß ihres Verlobten: sein treuer Hund – theilten ihre Einsamkeit.

So war ein Jahr vergangen. Abgezehrt von stillem Leide, schien sie nur noch der Schatten ihrer ehemaligen blühenden Gestalt zu seyn – gleichwohl schmückten sie die unvergänglichen Grazien der Anmuth und der Güte noch jetzt mit ihren nimmer verwelkenden Reizen, und rührender und herzgewinnender war der Eindruck, den ihr resignirter Kummer, ihr tief in's Innere zurückgedrängter Schmerz unter der sanften Hülle der Geduld machte, als ehemals, wo sie in der Fülle der Schönheit und Gesundheit glänzte. Der Mörder ihres Glücks war, trotz der sorgsamen Nachforschungen des Freiherrn, unentdeckt geblieben. Auch vernahm man keinen Wunsch nach Rache von ihr. Das fürs ganze Leben Verlorne hätte selbst die furchtbarste Genugthuung ihr nicht wieder geben können, und ihre Gedanken verweilten in steter Trauernur bei dem Todten – nicht bei dem, dessen Schwerdt meuchlerisch ihn ihr geraubt hatte. Die Burg ihres Vaters, sonst der Aufenthalt der Gastfreiheit und des geselligen Vergnügens, war jetzt verödet, da Veronica's tiefe Melancholie jeden Besuchenden zurückwies. Doch als einst, von einem zahlreichen Gefolge begleitet, Ritter Budo von Stetten vor der Zugbrücke hielt, und dringend Einlaß begehrte, glaubte der Freiherr von Velding ihn nicht abweisen zu dürfen, und gewährte ihm die erbetene Unterredung.

Stolz und zuversichtlich trat der Ritter in die schwarz behangene Halle, die noch immer des Hauses [202] unauslöschliche Trauer bezeugte. Wie? sprach er zu dem Freiherrn, der gebeugt und düster ihm entgegen schritt, noch immer die Farbe der Nacht an diesen Wänden? Giebt es denn nur einen Mann auf Erden, der Eurer Tochter würdig war? Dieser Jüngling, der kühn, von des Fräuleins Gunst beschirmt, sich eindrängte in ein Glück das ihm nicht gebührte – soll er nicht wie ein Anderer endlich vergessen schlummern bei den Todten? Soll er stets fortleben in Eurem Schmerze, und auch als modernde Leiche noch Rechte der Lebenden genießen? – Ich habe Veronica's Leid geehrt, doch jetzt – ich gesteh' es Euch – kam ich in der Hoffnung hierher, sie der Vernunft wiedergegeben zu finden. »Ich bin bereits in den Banden einer Liebe, die meine Freiheit fesselt,« sprach sie zu mir, als ich früher um sie warb, und ich mußte zurücktreten. Nun sind sie gesprengt, diese Bande – – Staub und Asche ist der, der damals hochbegünstigt über mich triumphirte, und die alte Neigung in meiner Brust ist nicht erloschen. Als Veronica's Freier seht Ihr mich wiederkehren, und ich werde mich bemühen, ihr den Verlust des unglücklichen Walthers zu ersetzen.

Ich zweifle nicht an Euren löblichen Absichten, Herr Ritter, versetzte der Freiherr, aber ich darf Euch keine Hoffnung machen. Nimmer wird meine Tochter sich vermählen, denn wie nur Walther ihre Liebe im Leben besaß, so gehört sie ihm auch noch im Grabe. Damit Ihr aber seht, daß die Ehre, Euch meinen Schwigersohn zu nennen, mir schätzbar [203] und willkommen wäre, so sollt Ihr aus ihrem eigenen Munde bestätigen hören, was ich so eben Euch gesagt habe. Zwar zeigt sie ihr Angesicht schon längst nicht mehr den Freunden meines Hauses, sondern lebt allein, in ihrer Kammer, nur dem Wehe, das an ihrem Herzen nagt – aber ich will ihr bei meinem väterlichen Ansehen gebieten, hierher zu kommen; sehet dann selbst zu, was Ihr über sie vermöget.

Er sandte einen Diener mit dem Befehl an Veronica, augenblicklich zu erscheinen, und bald darauf trat sie herein, vom langen Trauerschleier umflossen, bleich, wie der Mond aus nächtlichen Gewölken hervorblickt. Ernst und Würde war in ihrer Haltung, in ihren Mienen und in ihren halb verklärten Blicken, so wie in ihren abgezehrten Zügen stand eine ewige Verzichtleistung auf jede irdische Freude geschrieben.

Sie nahte sich ihrem Vater, um zu erfahren, was er begehre; in diesem Augenblick aber fuhr der Hund ihres Geliebten, der seitdem gleich ihrem Schatten sie nie verließ, mit gräßlichem, von Heulen untermischten Gebell, auf Budo los, und packte ihn mit scharfen Zähnen an der Kehle.

Heftig erschrocken, und vor Schmerz wimmernd, suchte er sich loszuringen, allein umsonst. Nur um so tiefer drangen die Zähne des ergrimmten Thiers, gleich spitzigen Dolchen in sein Fleisch – nur um so peinlicher rieselte sein Blut zur Erde. Halb erwürgt unterlag er der Angst, und rief mit aufgehobenen Händen um Hülfe. Doch Veronica, deren [204] Stimme der Hund allein gehorchte, wehrte ihm nicht. Ein convulsivisches Zittern durchflog ihre zarten Glieder, und hoher Purpur flammte auf ihren eingesunkenen Wangen. O mein Vater! rief sie aus, eine entsetzliche Vermuthung dringt in meine Seele. Gewiß ist's der Mörder meines Verlobten, den ich jetzt vor mir sehe, und nicht eher will ich ihn befreien, bis er verspricht, zu bekennen. – Ritter Budo, von Pein und Schrecken übermannt, schrie: Ja, ich will Alles gestehen – ich hab' ihn ermordet – nur rettet mich um Gotteswillen aus den Klauen dieser wüthenden Bestie! – Auf der Stelle lockte Veronica, tödtlich erblassend, den Hund an ihre Seite, der ungern seinen Raub losließ, und noch oft Miene machte, ihn von Neuen wieder zu packen.

Halb zerfleischt und erschöpft sank Budo zur Erde. Das scharfe Gebiß des Hundes hatte ihn tödlich verletzt, und mit den Strömen seines Bluts fühlte er sein Leben dahin rinnen. Wunderbar ergriffen vom Arm der Vergeltung mitten in seiner trotzigen Sicherheit, hatte der Wille, so wie die Kraft zum Läugnen, ihn verlassen. Er verlangte einem Priester, um sein von mannichfaltigen Sünden belastetes Herz durch die letzte Beichte zu erleichtern, und ächzend legte er das Geständniß ab, daß von Neid und wilder Eifersucht getrieben, er Walther von Rynach, der ihm am Morgen seines Vermählungstages im Walde begegnet sey, durch trauliches Gespräch überlistet, meuchlerisch durchbohrt, und nach hartnäckigem Wiederstande durch viele beigebrachte [205] Wunden ermordet habe. Schon damals hatte nur sein rasches Roß ihn den Verfolgungen des treuen Hundes entzogen.

Nach diesem Bekenntniß strebte er noch, Veronica um Vergebung zu bitten, aber zu spät. Der Tod, den er vor einer Stunde noch fern von seinem sündigen Haupte wähnte, verschloß jetzt seine Lippen, und schauernd entfloh seine Seele, um vor dem Throne des ewigen Richters zu erscheinen.

Mit der Bewilligung ihres Vaters erbaute Veronica ein Kloster auf der Stelle, wo ihr Geliebter sein Leben unter den Streichen des Mörders verblutet hatte. Dort errichtete sie ihm ein Denkmal, das sie oft mit frommen Thränen bethaute. Jeden Tag wurden Messen für den Frieden seiner Seele gelesen, und als sie die letzte kindliche Pflicht erfüllt, und ihren Vater begraben hatte, zog sie selbst in's Kloster, und widmete ihre wenigen noch übrigen Jahre der Andacht, und dem unauslöschlichen, wehmüthigen Andenken des Geliebten.

[206]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Ahlefeld, Charlotte von. Erzählungen. Gesammelte Erzählungen. Zweiter Band. Der treue Hund. Der treue Hund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-D739-3