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Lieber Purkinje!

Ich vergass, Dir in meinem Letzten zu melden was ich über die {Besatzung} der Professur der Physiologie in Breslau u. Berlin durch den Geh. Oberfinanzrath, Präsident[120]v. Rother, mit dem ich in Berührung kam, erkundet habe. Durch den Einfluss des Curators der Breslauer Universität, Geh. Rath v. Neumann, war zuerst von der Facultät ein gewisser Wagner in Berlin vorgeschlagen, seitdem aber auch eine Unterhandlung mit Gruithuisen in München eingeleitet worden. Das Ministerium hat es auch für wünschenswerth angesehen den Letzteren für Breslau zu gewinnen, jedoch die Facultät bedeutete, sich nicht so weit mit ihm einzulassen, dass er seine Anstellung in München verscherze, indem allem Uebrigen - Recherchen über seine politische Meinungen vorangehen müssen! So steht jetzt die Sache.

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Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 20. August 1822. Nilsen an Purkinje (Auszug). Z_1822-08-20_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-1874-5