1816, 25. Juni.
Mit Johanna Schopenhauer
Jetzt habe ich den Plan gefaßt... nach Hanau zu gehen, wo ein Pflegesohn von mir mit Frau und Kindern lebt, den ich seit zehn Jahren nicht gesehen habe, und von dort nach Schwalbach, wo Adele [Johanna's Tochter] baden und trinken soll; hernach machen wir eine kleine Reise den Rhein herunter ; bis Köln, die ein für mich ganz neuer Genuß sein wird, und ich bin überzeugt, die Bewegung der Reise, das mildere Klima und der Anblick der schönen Natur werden mir so viel Kräfte geben, daß ich den Winter über recht gut auskommen kann. Goethe, der eben bei mir war, hat mich in diesem Entschluß noch bestärkt; er will mich auch mit Empfehlungen versehen, damit ich auch Zugang zu den Kunstschätzen finde, die jene Gegenden aufbewahren. – Seit dem Tode seiner Frau habe ich ihn heute zum ersten Male gesehen; denn es ist seine Art, jeden Schmerz ganz in der Stille austoben zu lassen und sich seinen Freunden erst wieder in völliger Fassung zu zeigen. Ich fand ihn dennoch verändert; mir scheint er recht im innerlichen Gemüth niedergeschlagen.
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