1830, 27. Januar.
Mit Friedrich von Müller
Ich traf ihn freundlich, doch etwas weniger munter als sonst; er war höchst bekümmert um die Großherzogin-Mutter.
Als Pendant zur Gagern'schen Politik-Haustafel hatte er von 1828 Notizen an seine Schlafkammerthüre angenagelt, und bemerkte dabei: »Ich disponire bei der Bibliothekcasse über nichts, was nicht baar vorliegt; nur die Majestäten dürfen sich dem Bankerott nähern. Man bildet sich vergebens ein, daß man allen literarischen Erscheinungen face machen könnte; es geht einmal nicht; man tappt in allen Jahrhunderten, in allen Welttheilen herum und ist doch nicht überall zu Hause, stumpft sich Sinn und Urtheil ab, verliert Zeit und Kraft. Mir geht es selbst so; ich bereue es aber zu spät. Man liest Folianten und Quartanten durch und wird um nichts klüger, als wenn man alle Tage in der Bibel läse; man lernt nur, daß die Welt dumm ist, und das kann man in der Seifengasse hier zunächst auch erproben.«
Er zeigte mir, wie die jetzt kleinere Venus gerade in so schöner, naher Conjunction mit dem Monde steht, auch den hellglänzenden Orion, und sprach lange über den hohen Werth der Astronomie.
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