1810, 26. October und vorher.
Mit Charlotte von Schiller u.a.
Der Meister [Goethe] ist gar galant und freundlich und ich freue mich, daß die Großfürstin sich mit ihm viel unterhält. Sie hat auch eine Freude jetzt, sich über Kunst mitzutheilen, über Geschichte, und wir haben einige recht schöne Abende erlebt.
Am 26. October, wo großer Ball war und der Meister mit seinem Sohn erschien (der Kammerassessor geworden), entstand eine höchst komische Situation .... Man meldete seinen Wagen vor dem Souper und ich nahm seine Einladung an, mit nach Hause zu fahren. Als wir auf die Treppe kommen, sagte er, ich möchte verzeihen, wenn er langsam ginge; denn er habe seit Mittags Schmerzen von neuen Schuhen, die er sich in [335] Dresden habe machen lassen. Daß er gerade mich erwählte, mit ihm nach Hause zu fahren, die auch an demselben Übel durch Pariser Schuhe litt, war aber recht lustig, und wir haben recht darüber gelacht.
[336]