1784 (?).


Entwurf zum Grabdenkmal für die
erstgeborenen Töchter des herzoglichen
Paares Carl August und Luise. 1

Goethe .... hatte den Kunstgeist des Herrn Klauer mit zwei allerliebsten Gedanken zu halberhabener Arbeit beseelt, da er ihm zwei Denkmäler für die frühverstorbenen Prinzessinnen von Weimar angab, von welchen die erste 2, die nur einige Stunden lebte, als ein holdes, von einem Engel auf die Erde gebrachtes, schnell zurückeilendes Wesen erscheint, dessen liebreicher Führer im Vorbeischweben den Schleier, welcher den ausblühenden Engel deckt, ein wenig emporhält, um sie den Sterblichen einige Augenblicke zu zeigen, die zweite, älter gewordene aber in dem Moment, wo sie, vor der Erdkugel stehend, das weimarische Land betrachtet, von der ersten, welche aus den Wolken hervortritt, bei der Hand gefaßt, von dieser Aufmerksamkeit abgezogen wird, sie aber ihrer himmlischen Schwester, mit dem Finger auf Weimar deutend, die andre Hand darreicht.


Note:

1 Die älteste Prinzeß, Luise Auguste Amalia, war geboren am 3. Februar 1779 und starb am 24. März 1784; die zweite wurde am 10. September 1781 geboren und starb demselben Tag.

Note:

2 Nach Vorstehendem muß es oben anstatt »erste« heißen »zweite«, und anstatt »zweite« vielmehr »erste«.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1784. 1784 (?). Entwurf zum Grabdenkmal für die. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A744-2