c.

Nicht mindere Schalkheit [als nach 614 gegen F. A. Wolf] ließ er gegen seinen Freund Knebel ausgehen, wenn er manche Abende bei ihm mit Erzählen und Zeichnen zubrachte. Dieser hatte die unüberwindliche Neigung beständig die Lichter zu putzen, ohne Noth und zwar immer zu kurz, daß sie noch schlechter brannten, als zuvor, auch wohl ganz auslöschten. Nun hielt er ihn einen ganzen Abend dadurch ab, daß er ihm die Lichtscheere wegnahm, sie auf den Leuchter vor sich hinlegte und ihm unter keiner Bedingung erlaubte, selbst zu putzen, dabei aber die Schnuppen so [184] lang werden ließ, daß jener vor Ungeduld hätte vergehen mögen. Alles Bitten, Schmollen und Grollen half nichts; immer wußte er es ihm mit andern Gründen und Vorwänden auszureden, bis es ihm selbst gefiel, das Versäumte nunmehr als zeit- und zweckmäßig nachzuholen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. Zeitlich ungewiß. Zwischen 1804 und 1812 (?).: Mit Friedrich Wilhelm Riemer u.a.. c.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A697-3