1807, October und November.


Mit Friedrich Wilhelm Riemer

»Der Mensch ist wie eine Republik oder vielmehr wie ein Kriegsheer: Hand, Fuß und alle Gliedmaßen dienen und helfen zu dem Zwecke, den sich das Haupt vorgesetzt hat, und ermüden nicht, beseelt von der Vorstellung [190] des Zwecks; darum nennen es auch die Alten das hêgemonikon.

Aber das hêgemonikon muß auch die Einsicht haben, und den Soldaten die gehörige Erholung lassen.

An den Franzosen sieht man recht die Zusammenwirkung von Geist und Leib, die ganze Armee ist ein Mensch, der keine Anstrengung, keine Ermattung und nichts scheut.

Das Ganze ist ein großer Riese, dem vielleicht hie und da ein Finger oder eine Hand verloren geht, oder ein Bein u.s.w. abgeschossen wird, das er wie der Fierabras ersetzt, aber den Kopf verliert er nie.«

[191]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1807. 1807, October und November. Mit Friedrich Wilhelm Riemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A532-F