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An Amalie von Levetzow

Wie aus Beyliegendem ersichtlich hat sich das ältere Blatt wieder gefunden und will gern die früheren in Erinnerung bringen.

[185] Aber es zeigt sich gerade nicht in der besten Zeit, Ihr lieber Brief vermeldet mir das Übelbefinden des lieben Kindes; wie sehr dieß in Ihrem schönen Zirkel peinlich ist fühl ich ganz und würde mich nicht enthalten selbst gegenwärtig diese Gefühle und Leiden tragen zu helfen.

Ich habe unterdessen auch manches zu erdulden. Der Theaterbrand hat mich nicht wenig getroffen; auch der Wiederaufbau nimmt mich in Anspruch, zu einer Zeit wo ich allerdings einer entschiedenen Ruhe bedürfte um meine Thätigkeit zu eigenen Zwecken zu verwenden.

Nehmen Sie Beykommendes freundlich auf und verwahren es im gleichen Sinne; es sollte von Genf aus schon längst zu Ihnen gelangt zu seyn, machte aber den Umweg über Weimar.

Wenn Sie den Ort verändern lassen Sie mir es ja bekannt werden; ich weiß noch nicht wie und wohin der Sommer mich führen wird.

Verzeihung der fremden Hand!

Ganz wie in der Stunde des Abschieds

treu angehörig

Weimar d. 20 Apr. 1825.

Goethe.


[Beilage.]

. . . besonnene Stunde versagten? Eben das Zusammentreffen vielfacher Angelegenheiten mit der Abreise unsrer jungen Herrschaften nach Petersburg, zerstreute mich [186] auf einen Grad daß ich selbst in müßigen Stunden zu einem so herzlichen Zweck die Feder zu ergreifen nicht wagte.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Amalie von Levetzow. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9D58-7