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An Friedrich Schiller

Da es schon spät ist und ich keine Hoffnung mehr habe heute von Ihnen etwas zu hören, so will ich hiermit das Neuste vermelden.

Herr Hartmann von Stuttgard ist angekommen, wenn ich ihn und sein Gemählde gesehen habe sollen Sie ein näheres vernehmen.

Über die Preisfrage habe ich wieder nachgedacht und finde vorläufig daß ihr von dem Standpuncte der empirischen Psychologie, wo wir Poeten doch eigentlich zu Hause sind, recht gut beyzukommen ist. Man steht zwischen dem Philosophen und Historiker und befindet sich auf dem Gebiete des eigentlichen Gehalts, wenn jener die Form und dieser den Stoff bringt.

Der, durch alle Zeiten und Orte, durchgehende, unveränderliche Naturstand scheint mir die Base zu seyn, worauf das ganze Gebäude aufgeführt werden muß, doch dies dient mehr zur Beantwortung als zur Aufstellung der Frage.

Mich verlangt sehr zu erfahren, wie Ihnen die Veränderung zuschlägt und wünsche das Beste.

Leben Sie wohl und lassen bald von sich hören.

Weimar am 7. März 1801.

G. [188]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1801. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9AAE-0