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An Charlotte von Stein

[5. Juni.]

Adieu liebes Gold, behalten Sie mich lieb. Schreiben Sie mir manchmal etwas und wenn ichs auch nur bey meiner Rückkunft fände. Was mir die Götter geben ist auch Ihr. Und wenn ich heimlich mit mir nicht zufrieden bin so sind Sie wie die ehrne Schlange zu der ich mich aus meinen Sünd und Fehlen aufrichte und gesund werde. Denn die Götter haben den Menschen Vielerley gegeben das Gute dass sie sich Vorzüglich fühlen und das Böse dass sie sich gleich fühlen. Adieu. An den Trähnen der Carlingen schein ich schuld zu seyn, und bins auch. Ich seh aber auch in diesem wieder dass – ja man sieht nichts – Adieu.

G. [230]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1780. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-90FF-A