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An Giuseppe Gautieri

[Concept.]

Ihr Brief, mein bester Gualtieri, der mir an einem sehr trüben Tage gebracht wurde, hatte die Folgen, die ich in vorigen Zeiten von Ihren freundschaftlichen Unterhaltungen im Felde rühmen konnte, es ward sogleich heiteres Wetter in meiner Stube, als ich mich Ihres herzlichen Andenkens freute.

Erlaubt muß es Ihnen freylich seyn, den Werth Ihrer Freunde, in Prosa und in Versen, gelegentlich über die Gebühr zu erhöhen. Wahrscheinlich verlassen Sie sich darauf daß Autoren, so wie Frauen, ein schmeichelhaft Wort nicht übel aufnehmen, wenn sie es eben auch sich nicht völlig zueignen können.

Haben Sie Dank für das schriftliche Zeichen Ihrer Freundschaft, das mir die Versichrung dessen aufs neue giebt worum ich mich mehrmals, bey Freunden und Reisenden erkundigt, daß es Ihnen wohl gehe und daß Sie an mich denken.

Herr Kriegs Rath Gentz ist durchaus hier willkommen [287] gewesen, er wird es gewiß empfunden haben und uns deßhalb Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Möge noch jeder Ihrer Wünsche, die Sie in Ihrer Laufbahn thun dürfen, auf das angenehmste erfüllt werden und möge ich, wo Sie sich auch aufhalten, bey Gelegenheit erfahren daß es mit uns beym alten bleibt.

Weimar am 25. Nov. 1801.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1801. An Giuseppe Gautieri. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FE8-1