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An den Herzog Carl August

Ich habe mir durch das Optische Studium eine große Last aufgeladen oder vielmehr der Genius hats gethan, ich bin hineingegangen Schritt vor Schritt, [277] eh ich die Weite des Felds übersah. Die Resultate sind artig die ich aus den Erfahrungen ziehe. Da ich meine Abhandlung gerne Michael wollte drucken lassen und etwa dreysig Tafeln dazu gehören die ich auf einzelnen Kartenblättern liefern und also bey Sutorn muß arbeiten lassen, so habe ich diese Tage mit dem mechanischen der Fabrication den Patronen, Holzstücken pp. viel Plage gehabt. Eh alles im Gange ist kann ich nicht weggehen ich hoffe aber doch Montag oder Dienstag abzureisen. Allen denen ich die Theorie vorgetragen hat sie Freude gemacht, ich hoffe auf Sie dieselbige Wirckung.

Der Versuch den liquorem acidulum auf Papier zu brauchen wird nicht wohl angehen ich habe es gleich selbst versucht und Göttling darüber gesprochen, es bleibt ein gelber Flecken zurück. Da die Leinwand nachher noch gewachsen wird geht dieses gilbliche eher wieder heraus. Ich bringe ein Gläschen davon mit.

In Lauchstädt geht alles ganz artig. Die Anstalt reussirt gewiß.

Ich wünsche recht wohl zu leben und freue mich herzlich Ihnen wieder näher zu kommen.

Der neue Weg von den Ruinen hinunter wird sehr gut und eine überraschende Parthie.

W. d. 8. Juli. 91.

Goethe. [278]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1791. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8CE8-A