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An David Charles Read

[Concept.]

[18. October 1829.]

Zu einer Zeit wo uns die Englischen Forget me not und andere dergleichen Jahresbücher mit der mikroskopischen Geschicklichkeit dortiger Kupferstecher bekannt machen, war es mir eine höchst angenehme Erscheinung, eine Sammlung von Blättern eines Künstlers zu sehen, der mit einer zarten Haltung so wohl vertraut ist und mit Rembrandt die Wiederscheine, selbst eines schon fern geschiedenen Lichtes, sodann mit Ruisdael die anmuthig und glücklich erwachsenen, in Garben zierlich aufgestellten Feldfrüchte zu empfinden weiß.

Hat irgend ein Kunsthändler den Auftrag Ihre Arbeiten in's größere Publicum zu bringen, so nennen Sie ihn, damit man die unsrigen deshalb aufmerksam machen kann.

Leider ist die Entfernung zu groß, als daß ich meine Theilnahme lebhaft beweisen könnte; auch erlauben meine hohen Jahre nicht, mich so allgemein zu verbreiten, als ich sonst wohl das Glück gehabt.

Alles Gute wünschend und mich Ihrem Andenken bestens empfehlend.

Weimar den 14. October 1829.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An David Charles Read. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8508-D