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An Friedrich Wilhelm von Bielke
Das von Ihro Kaiserlichen Hoheit, unsrer gnädigsten Fürstin, mir gegönnte hohe Vertrauen kann ich dießmal nur insoferne verehren, als ich dem zurückkommenden Gedichten kein sonderliches Zeugniß gebe. Es ist ganz ohne poetisches Verdienst, und schon die Wahl des Gegenstandes zeigt, daß der Verfasser nicht überlegt hat, welch ein Stoff sich zur Dichtkunst eignet. Die ungeheure Begebenheit gehört ausschließlich der Geschichte, und es ist ein verwegenes Unternehmen, sich in Reimen an ihr zu vergreifen.
Diesem vielleicht hart scheinenden Urtheil füge noch im Allgemeinen hinzu, daß Ihro Kaiserliche Hoheit dergleichen Zudringlichkeiten wohl noch oft genug erfahren dürften, und daß es daher nothwendig scheint, die ersten Versuche ohne weiteres abzulehnen, um nicht andere, die sich einem solchen Autor gleich halten möchten, zu einem ebenmäßigen Unternehmen aufzumuntern.
Bey diesem erwünschten Anlasse mich zu fernerem Wohlwollen und Geneigtheit angelegentlichst empfehlend.
Weimar den 4. April 1829.
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