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An Abraham Mendelssohn-Bartholdy
[18. (?) August 1827.]
Ew. Wohlgeboren
danke verpflichtet für den mir übersendeten bedeutenden Katalog, bey dessen Durchsicht ich nur schmerzlich empfunden habe, daß der werthe und verdiente Sammler sich eines so edlen Besitzes nicht länger erfreuen können.
Allerdings würde dieses Museum, an und für sich aufgestellt, überall Ehre machen und, eingeschaltet in größere Sammlungen dieser Art, zu entschiedener Bereicherung dienen. Da aber ein solcher Ankauf im Ganzen kaum zu erwarten steht, so möge denn dieser Schatz, auch zerstreut, manchen Liebhaber ergötzen und belehren.
Das nächste Stück von Kunst und Alterthum kann wegen dringender Obliegenheiten nur später ausgegeben werden; indessen da bis zur Entscheidung dieses Geschäfts noch einige Zeit hingehen wird, so wünsche, daß eine anderweitige Anzeige desselben zum Nutzen und Vortheil desselben gereichen möge.
Einer solchen Erwähnung wird jedoch eine kurze, aber bestimmte Notiz von dem Leben und Wirken[35] eines so wackern Kenners und Beförderers der Kunst nothwendig beyzufügen seyn, womit ich mich also gefällig zu versehen bitte.
Nicht weniger wünsche von den literarischen Arbeiten des zu früh Hingeschiedenen unterrichtet zu seyn. Derselbige hat, wie ich vernommen, einiges über Kunst geschrieben und gewiß dadurch seine Einsicht in dieses Fach bethätigt. Auch kann für irgend eine Sammlung nichts ein besseres Zeugniß geben, als wenn sich beweis't, daß der Besitzer selbst Kenner gewesen und mit Geschmack und Sinn die Gelegenheiten genutzt habe, die ihm an Ort und Stelle in einer sonst glücklichen Lage hiebey günstig geworden.
Wollten Ew. Wohlgeboren mich hievon baldigst unterrichten, so ließ sich vielleicht ein Ausweg finden, Ihren Wünschen früher aus eine oder die andere Weise entgegen zu kommen.